Inhaltsverzeichnis

 

 

 

 

Vorwort 

1. Einführung: Kommunikation innerhalb und außerhalb der eigenen Kultur 
1.1.Das Sender-Empfänger-Modell
1.2.Die Botschaft und was der Empfänger damit machen kann
1.3.Die Herausforderung interkultureller Kommunikation

2. Kultur – was ist das?

3. Kultur und Werte  
3.1.Der Umgang mit der Zeit
3.2.Der Umgang mit Unterschieden zwischen Menschen
3.3.Das Verhältnis zwischen Individuum und Gruppe
3.4.Der Umgang mit Erfolg, Versagen und Fehlverhalten
3.5.Die Bedeutung des Erreichens von Zielen
3.6.Der Umgang mit möglichen Krisen
3.7.Unterschiede in der Art zu denken
3.8.Der Umgang mit Raum

4. Weitere bedeutende Faktoren    
4.1.Kultur und Sprache
4.2.Direkte und indirekte Kommunikation
4.3.Nonverbale Kommunikation

5. Strategien zum Erlernen bzw. Verbessern interkultureller Kommunikation  
5.1.Die richtige Einstellung
5.2.Interkulturelle Kompetenz erlernen
5.3.Der Umgang mit Schwierigkeiten

Literatur 

Leseprobe

 

Vorwort (Auszug)
In diesem Buch geht es um die Basics interkultureller Kommunikation. Vor nicht allzu langer Zeit handelte es sich dabei noch um ein Spezialthema, mit dem sich hauptsächlich international tätige Fachkräfte beschäftigten. Inzwischen findet interkulturelle Kommunikation auch innerhalb Deutschlands in vielen alltäglichen Begegnungen statt. In den vergangenen Jahrzehnten sind Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Kulturen aus verschiedenen Gründen in unser Land gekommen: Studium oder Beruf, Flucht oder Vertreibung aus ihrer Heimat, Familienzusammenführung oder Heirat etc. Hinzu kommt, dass viele Kinder von Eltern mit Migrationshintergrund hier geboren werden und aufwachsen und dadurch von Geburt an von zwei Kulturen geprägt werden: der Ursprungskultur ihrer Eltern sowie der deutschen Kultur. Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft wird weiter steigen, sowohl durch weitere Zuwanderung als auch durch eine höhere Geburtenrate im Vergleich zu deutschen Eltern ohne Migrationshintergrund. Inzwischen ist es normal, dass man selbst in den Fußgängerzonen von Kleinstädten tagtäglich Menschen begegnet, die sich in einer Fremdsprache unterhalten. Kommt man als „Landei“ (so wie ich) in eine Großstadt, dann hat man manchmal den Eindruck, mehr Unterhaltungen in anderen Sprachen als in Deutsch zu hören.
Aufgrund der beschriebenen Entwicklung begegnen sich in Deutschland Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen – und damit findet auch interkulturelle Kommunikation statt: in Geschäften, am Arbeitsplatz, in der Schule, im Verein usw. Je nachdem, wie gut unser Gegenüber die deutsche Sprache beherrscht, ist uns oft gar nicht bewusst, dass da Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft miteinander kommunizieren.
Durch die Globalisierung gibt es gleichzeitig noch eine weitere Tendenz: Immer mehr Deutsche haben berufliche oder private Kontakte ins Ausland, sei es durch Geschäfts- oder Urlaubsreisen, durch Auswanderung oder zeitlich befristete Entsendung ins Ausland, Schüleraustausch oder Auslandsstudium, Partnerschaft oder Heirat etc. In diesen Fällen ist man sich in der Regel eher bewusst, dass interkulturelle Kommunikation stattfindet, weil man selbst Ländergrenzen überschreitet und ein anderes kulturelles Umfeld betritt.
Migration und Globalisierung werden sich vermutlich in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Damit verbunden ist die steigende Notwendigkeit, sich für den Umgang und die Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen entsprechende Fähigkeiten anzueignen. In diesem Zusammenhang wird immer wieder von der „Entwicklung interkultureller Kompetenz“ gesprochen. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass die Entwicklung interkultureller Kompetenz ein lebenslanger Prozess ist. Die persönliche Herausforderung besteht darin, lernbereit und flexibel zu bleiben, und sich immer wieder bewusst zu machen, dass alle Erkenntnisse, die man im Lauf der Zeit gewonnen hat, nur Stückwerk sind. Unser menschliches Leben ist außerordentlich komplex. Wir können die individuelle und kulturelle Vielfalt in ihrer Gesamtheit letztlich nicht erfassen. Trotzdem finden wir im Laufe dieses lebenslangen Lernprozesses immer wieder Puzzleteile, die passen, und so mit der Zeit ein größeres Bild – und Sinn – ergeben.

An dieser Stelle möchte ich kurz meinen persönlichen Bezug zum Thema dieses Buches skizzieren …

 

[... nachzulesen auf den Seiten 8 - 11 :-)]

 

Der Titel „Basics interkultureller Kommunikation“ drückt mein Anliegen aus: Ich möchte Grundlagen für die Verbesserung interkultureller Kommunikation legen und vermitteln. Es geht mir nicht darum, das Thema akademisch umfassend und abgeschlossen zu behandeln. Ich komme aus der Praxis und verfolge daher eher einen pragmatischen Ansatz. Die Zielgruppe, die ich vor Augen habe, sind alle Menschen, die an der Thematik interessiert sind. Es ist mein Anliegen, jedem, der mit interkultureller Kommunikation zu tun hat, eine Einführung und Verständnishilfe zu bieten. Dabei möchte ich gewisse Bausteine oder Puzzlesteine weitergeben, die bei der Entwicklung interkultureller Kompetenz helfen können (und mir selbst persönlich geholfen haben) und dazu beitragen, ein umfassenderes Bild der Thematik zu entwerfen. Immer wieder werde ich auch weiterführende Literaturhinweise geben, damit interessierte LeserInnen, die tiefer in das Thema (oder bestimmte Teilbereiche davon) einsteigen wollen, schnell fündig werden.
Sie werden in diesem Buch auch immer wieder Fragen finden, die Ihnen dabei helfen sollen, Ihre eigene kulturelle Prägung sowie Ihre eigenen Erfahrungen zu reflektieren.



Nachfolgend eine kurze Leseprobe aus Kapitel 2: Kultur – was ist das?

„Mit diesem Buch verfolge ich den Ansatz des kulturübergreifenden Kulturtrainings. Es ist meine Absicht, Sie zu sensibilisieren und Sie anzuregen, sich intensiver mit der Thematik „Kultur“ auseinander zu setzen. Länderspezifische Kulturtrainings sind sicher eine gute Sache und sie haben ihre Berechtigung. Es besteht aber die Gefahr, dass man sich zwar theoretisches Wissen über eine spezifische Kultur aneignet, ohne jedoch die andere Kultur und die tieferliegenden Gründe für ihre Andersartigkeit zu verstehen. Eine weitere Gefahr des länderspezifischen Kulturtrainings ist es, vorschnell Stereotypen über die andere Kultur („die Deutschen sind so“, „die Griechen sind so“ etc.) zu übernehmen, ohne diese weiter zu reflektieren oder zu hinterfragen. Auf diese Weise steckt man Angehörige einer anderen Kultur vorschnell in eine Schublade. Leider wird dadurch echte interkulturelle Begegnung und Kommunikation verhindert; der andere und seine Prägung bleiben unverstanden. Daher ist meines Erachtens ein kulturübergreifendes Training für den Erwerb interkultureller Kompetenz unerlässlich, um ein differenziertes und angemessenes Verständnis anderer Kulturen und kulturell geprägter Verhaltensweisen zu erlernen. Ein länderspezifisches Kulturtraining ist dann eine gute und wichtige Ergänzung dazu, um die kulturellen Ausprägungen eines bestimmten Landes kennen zu lernen – vorausgesetzt man vermeidet die Übernahme von Stereotypen.“

Jürgen H. Schmidt. Basics interkultureller Kommunikation. Bausteine für die Entwicklung interkultureller Kompetenz. S.48f.